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Würdigung zum Abschied von apl. Prof. Dr. Brigitte Halford

halfordDas Leben von apl. Prof. Dr. Brigitte Halford ist seit mehr als vier Jahrzehnten eng mit dem Englischen Seminar verbunden. Brigitte Halford hat hier studiert, ihr Staatsexamen abgelegt (1981), promoviert (1984) und sich 1994 habilitiert.  

Ihre Laufbahn an der Universität Freiburg begann mit einer Reihe von befristeten Arbeitsverhältnissen (von 1981 bis 1990), teils in Vertretung von beurlaubten Kolleg*innen, meist aber in Projekten, die ihr akademischer Lehrer Herbert Pilch im Rahmen des berühmten SFB 321 „Übergänge und Spannungsfelder zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit“ durchführte. Unterbrochen wurde die Tätigkeit an der Universität  durch das Referendariat für das gymnasiale Lehramt. Im Jahr 1990 wurde sie dann zur akademischen Rätin ernannt und ein Jahr später zur Beamtin auf Lebenszeit.  Ihre Dienstaufgaben waren zunächst je hälftig auf das Englische Seminar (Lehre, Prüfungen und Forschung) und die Philosophischen Fakultäten (Studienberatung, Verwaltung) verteilt, ab 1995 war Frau Halford dann zu 100 Prozent dem Englischen Seminar zugeordnet. Es folgten die Ernennung zur akademischen Oberrätin und zur außerplanmäßigen Professorin (1998).

Seit 1994 fungiert sie als Prüferin im Staatsexamen. Somit hat Frau Halford seit mehr als einem Vierteljahrhundert eine Vielzahl von Examenskandidat*innen betreut, Abschlussarbeiten bewertet und Abschlussprüfungen durchgeführt, und zwar auf allen Qualifikationsstufen, vom Bachelor-Studiengang über Lehramt und Magister/Master bis hin zur Promotion.

Ihre Verbindung zur anglo-amerikanischen Welt  blieb über die Jahre stark ausgeprägt durch familiäre, freundschaftliche und berufliche Beziehungen insbesondere zu Kanada, wo ihr 1979 ein Master-Abschluss von der University of Victoria verliehen wurde. Aber auch zu den USA pflegte sie intensive Kontakte, die besonders durch den Professorenaustausch mit der Portland State University untermauert wurden.  Regelmäßig hat Frau Halford auch an dem Dozentenaustausch des Englischen Seminars mit den Kolleg*innen an der Universität Basel teilgenommen, und darüber hinaus mehrfach sprachwissenschaftliche Professuren vertreten, zum Teil auswärts (Heidelberg), seit 2008 vornehmlich aber (und mehrfach) im eigenen Institut.

Die akademische Karriere wurde in der privaten Sphäre flankiert durch die Gründung einer Familie und die Geburt und Erziehung von drei Kindern. Dass dies mit nur wenigen Erziehungs- und Beurlaubungszeiten von statten ging und sich während der akademischen Weiterqualifizierung vollzog, verdeutlicht die große Energie und hohe Einsatzbereitschaft von Frau Halford. Sie gehörte über vier Jahrzehnte zu den beliebtesten Mitgliedern des Lehrkörpers des Englischen Seminars, war eine höchst gefragte Prüferin und Betreuerin, geschätzte Studienberaterin und darüber hinaus eine fachlich hoch geschätzte Lehrerin und Kollegin, die besonders mit ihrer Expertise in den Bereichen Phonetik und Phonologie, Erst- und Zweitspracherwerb, Sprachdidaktik, Soziolinguistik und Englisch in Kanada viele Generationen von Studierenden beeindruckt und nachhaltig geprägt hat.

Mit Brigitte Halford verabschiedet sich nicht nur eine der Säulen der sprachwissenschaftlichen Lehre am Englischen Seminar in den Ruhestand, sondern gleichzeitig eine ungemein sympathische, zugewandte, immer hilfsbereite und positiv denkende, allseits hoch beliebte Kollegin, die alle vermissen werden. Da hilft es zu wissen, dass das Englische Seminar schon seit Jahrzenten den sozialen Zusammenhalt auch über das Ende des Arbeitslebens hinaus pflegt und wir uns bei allem Abschiedsschmerz doch auch schon auf die berühmten "many happy encounters" mit Brigitte in den kommenden Jahren und Jahrzenten freuen dürfen.